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Debattieren in der Premier League

Montag, 12. April 2010

Es gibt in dieser Woche auch noch andere Themen als deutsche Blogger und das Social Media Gathering mit dem Namen Re-Publica (vgl. dazu Twitterthemen und Trendsmap).

Der Blick nach Großbritannien ist ganz interessant, und zwar wegen einer Premier League, die nichts mit Fußball zu tun hat: es mag überraschend klingen, aber die am Donnerstag beginnende Serie von drei TV-Debatten ist tatsächlich eine Premiere in der bekannt diskussionsfreudigen Westminster-Demokratie – bislang gab es dort keine Live-Konfrontation der Spitzenkandidaten. Im Vorfeld der Unterhauswahlen am 6. Mai laden zunächst die Privatsender ITV (15.4.) und Sky (22.4.) ein, bevor die altehrwürdige BBC die Mini-Serie mit einer Übertragung am 29.4. abschließt.

Die TV-Runden, bei denen neben Premierminister Gordon Brown und seinem konservativen Herausforderer David Cameron auch der Liberale Nick Clegg antreten darf, sind aber nicht die einzige Innovation des diesjährigen Medienwahlkampfs auf der Insel, es findet außerdem auch eine „Facebook & YouTube Digital Debate“ statt – gewissermaßen als bürgerorientierter Komplementär zu den arg verregelten Fernsehdebatten.

Auch schon während der TV-Debatten dürfte es einige Online-Aktivitäten geben – besonders spannend sind natürlich die Live-Reaktionen bei Twitter, die abermals zeigen werden, dass das Internet als Resonanzraum für Großereignisse in den alten Massenmedien immer wichtiger wird. Als zentraler Hashtag scheint sich#leadersdebate heraus zu kristallisieren, allgemeine Informationen zur general election finden sich unter #ge10 bzw. #ge2010.

Ich habe mir die Debattenansätze für beide alte und neue Medienumgebungen einmal angesehen, dabei sind zwei kleine Texte entstanden. Wann, wo und in welcher Form sie erscheinen ist noch nicht ganz klar – stay tuned.

Here we go: Unter dem Titel Politiker trifft (fast auf) Bürger ist soeben ein Beitrag bei Spiegel Online erschienen. Im Mittelpunkt steht dabei die Verschränkung von TV und Internet im Umfeld der Debatten. Die Gestaltung des  TV-Formates wird dagegen im Text TV-Debatte mit Brown, Cameron, Clegg und 76 Regeln bei CARTA näher vorgestellt. Hier finden sich auch einige Vergleiche mit den Debatten in den USA und Deutschland.

Wer braucht im Wahlkampf eigentlich Freunde?

Donnerstag, 8. Januar 2009

Seit einigen Tagen „misst“ das Netzwerk-Barometer auf Homo Politicus von Malte Krohn und Christian Jung die Performance der hessischen Spitzenkandidaten in verschiedenen sozialen Netzwerken.

Auf den ersten Blick mögen die Zahlen wenig aussagekräftig erscheinen, zumal (bislang) nur Thorsten Schäfer-Gümbel, Tarek Al-Wazir und Kordula Schulz-Asche zählbare Resultate produzieren. Die Spitzenkandidaten von CDU, FDP und der Linkspartei sind in den entsprechenden Communities (Facebook, StudiVZ, Wer-kennt-wen) oder beim Kurznachrichtenservice Twitter nicht einmal vertreten.

Trotzdem ist es recht aufschlussreich, sich die Zahlen und vor allem die Entwicklung der Netzwerkstrukturen in den letzten Tagen vor der Wahl einmal etwas genauer anzusehen – denn gerade an dieser Stelle ist nun wirklich einmal eine Verbindung zum US-Wahlkampf erlaubt. Im Laufe des Tages erscheint auf Homo Politicus eine kleine Einleitung (Link folgt)  zu einem kleinen, aber feinen Analysewerkzeug.