Posts Tagged ‘US-Wahl’

In eigener Sache: Bad Boll

Montag, 23. März 2009

Blogger in den USA mischen sich ein, setzen Themen, organisieren Treffen, sammeln Spenden – machen Politik. Diese zivilgesellschaftliche Basisbewegung zeugt nicht von Politikverdrossenheit, sondern arbeitet außerhalb der politischen Parteien für die Erhaltung demokratischer Grundwerte und eröffnet somit neue politische Perspektiven – auch im deutschen Wahljahr 2009.

So steht es in der Ankündigung für die Tagung Blogger machen Politik. Zivilgesellschaftliches Engagement im Web 2.0, die am 28. März in der Evangelischen Akademie Bad Boll stattfindet, Mitausrichter ist das Karlsruher ZKM.

Ich soll dabei etwas über den US-Wahlkampf und die möglichen Folgen im Superwahljahr erzählen, ebenfalls am Start sind Markus Beckedahl (leider ohne Co-Referent Hartmut Mehdorn) und Caroline von Lowtzow. Dazu gibt es ein Panel mit Online-Verantwortlichen der baden-württembergischen Landtagsparteien sowie der Linkspartei.

Weitere Informationen finden sich hier.

Update: Beinahe zeitgleich findet in Stuttgart die Veranstaltung DemokratieZweiNull – Wahlkampf im Web statt,  bei der sich Frank Brettschneider von der Uni Hohenheim u.a. mit der Online-Strategie von Barack Obama auseinandersetzt.

Update 2: Passend zum Tagungsthema habe ich drüben bei zeit.de das so genannte digital town hall meeting vom  26. März beschrieben und kommentiert. Meiner Meinung nach eine Debatte im protected mode, bei zusätzlicher Favorisierung des anwesenden Publikums. Die Beantwortung von fünf aus mehr als einhunderttausend online eingereichter Fragen ist sicher alles andere als eine gute Quote. Trotzdem setzt der Event neue Maßstäbe.

Update 3: Begleitend zur Veranstaltung gab es ein kurzes Interview (4:51 Min) auf SWR2.

In eigener Sache: Washington, DC

Mittwoch, 5. November 2008

Update: Die Nacht im Netz (die vor allem ja eine historische Nacht der US-Politik war) ist vorbei, das ZDF hat dazu eine Materialsammlung zusammengestellt. In den nächsten Tagen stehen bereits die nächsten Termine auf dem Programm, daher dürfte es an dieser Stelle nun etwas ruhiger werden. Kurze Feeds gibt es immer mal wieder bei Twitter (twitter.com/drbieber) sowie gelegentlich wohl auch noch für die Zeit (twitter.com/zeitonline).

Materialnachtrag: Ein AP-Text zur Situation nach der Wahl und den möglichen Auswirkungen zur Bundestagswahl 2009 mit einem umfangreichen Experten-Line-Up.

Vielen Dank für die Rückmeldungen in der hektischen, etwas chaotischen, aber doch produktiven und lehrreichen Wahlnacht. Und auch ein großes Dankeschön an die Mitwirkenden an der Wahlparty am Gießener ZMI – sorry, dass es mit der Live-Schalte aus Washington nicht funktioniert hat. Bis zu einer technologisch optimierten Neuauflage bei der Bundestagstagswahl 2009 bleibt ja noch beinahe ein Jahr Zeit… ;-)

(Originaltext vom 3. November)

Die ohnehin schon etwas eilige Reise in der Wahlwoche wird nun noch um einen weiteren Stopover ergänzt: auf Einladung des ZDF nehme ich an der Nacht im Netz teil, die am Dienstag an der American University in Washington, DC produziert wird. Gastgeber ist Claus Kleber – während der fünf Stunden dauernden „Sendung mit Werkstattcharakter“ (von 1.00 – 6.00 Uhr MEZ als Livestream via zdf.de und im digitalen Infokanal) soll insbesondere die Rolle des Internet im Wahlkampf und am Wahltag diskutiert werden. Vor Ort sind noch einige Wissenschaftler, Journalisten, Blogger und Studierende am Start, aus Deutschland werden mehrere Experten via Skype zugeschaltet. Mehr Infos gibt es hier.

Disclaimer: den Kalauer „(M)eine Nacht mit…“ hat mir der geschätzte Herr Lerche bereits weggeschnappt ;-)

Die Zukunft des „Hochrisikofernsehens“?

Dienstag, 8. Juli 2008

In diesen Tagen ist bei der Columbia University Press die Neuauflage des Standardwerks über TV-Debatten im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs erschienen – Presidential Debates: Fifty Years of High-Risk TV.

Schroeder, High-Risk-TV

High-Risk-TV: Alan Schroeder beschreibt die Geschichte der amerikanischen TV-Debatten

Alan Schroeder, Associate Professor an der School of Journalism der Northeastern University in Boston, skizziert darin die Geschichte der hierzulande fälscherweise als „TV-Duelle“ bekannten Wahlkampf-Gesprächsrunden. Begonnen bei der Great Debate von 1960 zwischen Kennedy und Nixon arbeitet sich Schroeder bis zu den eher mauen Konfrontationen von George W. Bush mit John Kerry durch.

Das ist unterhaltsam zu lesen und zugleich lehrreich: Schroeder zerlegt den Debattenprozess in Vorlauf (pre-debate), Durchführung (debate) und Nachbereitung (post-debate) und erhält so drei analytisch voneinander getrennte Untersuchungseinheiten. Auffällig aus der deutschen Perspektive ist dabei die Bedeutung der Commission on Presidential Debates, die als Clearing-Stelle zwischen den Teilnehmer/innen fungiert und für die logistische Organisation der medialen Mega-Events ebenso zuständig ist wie für die Gestaltung der Regeln (wohingegen in Deutschland die Abläufe der „Kanzlerduelle“ bislang in Hinterzimmerrunden zwischen Politik und Medienanstalten ausbaldowert wurden).

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